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Gemeinsam für eine bessere Versorgung von Parkinsonkranken

BildDie Unwissenheit des Klinikpersonals über die Parkinson-Krankheit kann katastrophale Folgen für Patienten haben. Deshalb setzen sich Selbsthilfeorganisationen, der Verein Parkinson Nurses und Assistenten e.V. sowie die Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung erstmals gemeinsam für eine bessere Aufklärung des Gesundheitspersonals ein. Darüber hinaus müsse die Zusatzqualifikation „Parkinson Nurse“ endlich offiziell Anerkennung finden.

„Mit der Zusatzausbildung Parkinson Nurse könnte der Engpass bei der Versorgung von Parkinson-Patienten flächendeckend und unkompliziert abgedeckt werden. Andere europäische Länder sind Deutschland in dieser Hinsicht um Längen voraus.“ So Bernhard König, Geschäftsführer des Vereins Parkinson Nurses e.V.

Trotz Warnungen von Angehörigen und Betroffenen selbst, machen Ärzte und Pflegepersonal immer wieder den Fehler, den Patienten abrupt die Medikamente zu entziehen – mit lebensbedrohlichen Folgen. Ein aktueller Fall brachte das Fass schließlich zum Überlaufen und führte zu einem Zusammenschluss der fünf Organisationen. Unter dem Motto Klinikhürde Menschenwürde starten sie am Welt Parkinson Tag, dem 11. April 2019, eine Kampagne für mehr Aufklärung und Menschlichkeit an deutschen Kliniken.
Ihre Forderungen:

1. Das Gesundheitspersonal muss flächendeckend über die Symptomatik und Behandlung von Morbus Parkinson aufgeklärt werden.
2. Die Zusatzqualifikation Parkinson Nurse für Pflegekräfte muss, wie in anderen europäischen Ländern, anerkannt werden.
3. Liegt bei einem Patienten eine chronische Erkrankung vor, muss eine qualifizierte Fachkraft hinzugezogen werden.

Ein aktuelles Fallbeispiel:
Wolfgang B. (79) aus Frankfurt am Main hat sich im Februar 2019 den Oberschenkelhals gebrochen. In der Klinik angekommen, teilte er den Ärzten mit, dass er seit 16 Jahren an Parkinson leidet und entsprechende Medikamente nimmt. Nach der Operation setzte das Ärzteteam der Chirurgischen Abteilung seine Parkinson Medikation ab, ohne einen Neurologen zu konsultieren. Der plötzliche Entzug der Medikamente führte zu einem lebensbedrohlichen Akinese Schock. Erst nach einem Schreiben der Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung an den leitenden Oberarzt der Abteilung wurde nach über zwei Wochen ein Neurologe hinzugezogen. In der Zwischenzeit waren ein Dekubitus, hohes Fieber und eine Lungenentzündung hinzugekommen, die einen Aufenthalt auf der Intensivstation notwendig machten. Erst hier erhielt Wolfgang B. die erforderlichen Parkinsonmedikamente. Nach einem weiteren Aufenthalt in der Neurologie liegt er nun in der Geriatrie. Sein Zustand hat sich nicht verbessert sondern eher verschlechtert und er kämpft weiter um sein Leben.

Morbus Parkinson ist längst keine Alterskrankheit mehr. Rund 400.000 Menschen in Deutschland sind daran erkrankt. Laut Expertenmeinung wird sich die Zahl der Erkrankten in den nächsten Jahren verdoppeln. Und 10 Prozent von ihnen sind bei der Diagnose bereits jünger als 40 Jahre.

Kontakt:
Eveline Stasch, Deutsche PSP Gesellschaft e.V.
May Evers, Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung
Jutta Ahmerkamp-Böhme, Jung und Parkinson e.V.
Gabriele Faßhauer, PARKINSonLINE e.V.
Bernhard König, Verein Parkinson Nurses und Assistenten e.V. (VPNA)

Hintergrundinformation:
Die Progressive supranukleäre Blickparese=PSP ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung des Gehirns und ist verwandt mit der Parkinson’schen Krankheit. Sie beschreibt eine Funktionsstörung, bei der Nervenzellen im Gehirn absterben. Etwa 6 bis 7 von 100.000 Menschen sind im Laufe ihres Lebens von PSP betroffen. Die Deutsche PSP-Gesellschaft e.V. ist eine bundesweit arbeitende Selbsthilfeorganisation für Betroffene und Angehörige der atypischen Parkinsonsyndrome PSP und MSA.
https://www.psp-gesellschaft.de

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

Deutsche PSP-Gesellschaft e.V.
Frau Eveline Stasch
Weingartenstraße 28a
61231 Bad Nauheim
Deutschland

fon ..: 06032 9929366
web ..: https://www.psp-gesellschaft.de
email : buero@psp-gesellschaft.de

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