Verliert Leipzigs Oberbürgermeister die politische Fassung im Wahlkampf?
Nachvollziehbar, aber anstatt nach den Gründen zu suchen, warum diese Entwicklung der Beliebtheit als Leipziger OB so nun ihren Höhepunkt fand, schlägt Burkhard Jung nun verbal um sich.
Mit Verlaub Herr Jung, auch wenn die SPD vielleicht gewöhnt ist, Menschen zu bevormunden, so darf man dann nicht an die Öffentlichkeit gehen.
Jung hat einen Tag nach der verheerenden Wahlniederlage einen Lagerwahlkampf eröffnet, der in nachfolgendem Zitat wohl seinen momentanen Höhepunkt fand: Er erklärte unter anderem: „Es geht jetzt um Internationalität, Weltoffenheit, bunte Stadt – oder: rechts gescheitelt, rechts gekämmt.“ Übertragen könnte man hier auch sagen, wer mich nicht wählt der ist ein Rechter.
Natürlich ist die Empörung bei den Nicht-Jung-Wählern jetzt groß, und das mit recht, denn bei aller Nervosität, die es jetzt offensichtlich im Jung-Lager gibt, eine eigene Meinung sollte man den Bürgern bitte noch gestatten. Stellen Sie doch bitte einmal die Frage, warum sie über 70 % der Leipziger am Sonntag eben nicht gewählt haben?
Lag es daran, dass Bürger dieser Stadt sich seit Jahren im Rathaus nur noch als Bittsteller fühlen, wenn sie etwas wollen? Liegt es daran, dass die Leipziger Verwaltung nur offene Ohren für die Großindustrie hat, wenn die etwas möchte von der Stadt, aber nicht für Handwerker und Kleinbetriebe? Liegt es daran, dass gerade der SPD und Ihnen angelastet wird, dass Leipzig immer wieder in den negativen Schlagzeilen ist, weil man auf dem „linken Auge“ irgendwie blind ist im Rathaus in Leipzig.
Insbesondere der Oberbürgermeister dieser Stadt. Liegt es daran, dass sie Leipzig wegen eines wesentlich höher dotierten Jobs verlassen wollten? Liegt es daran, dass ihnen vor allem die jungen Menschen dieser Stadt nicht zutrauen Leipzig 2030 zu schaffen? Leipzig mit mehr Kindergartenplätzen, Leipzig mit einer besseren Umweltsituation, ein sicheres Leipzig, eines mit einem klaren Verkehrskonzept mit Alternativen zum Auto?
Auch die „FAKE News“ der Leipziger Volkszeitung, einer SPD-nahen Zeitung aus dem Madsack Verlag in Hannover haben OB Jung nichts genutzt. Natürlich versucht die LVZ nun zu erklären, wie ihr solch ein „peinlicher Fehler“ in der Umfrageprognose passieren kann, aber mal ganz ehrlich, wer glaubt jetzt noch Umfragezahlen der LVZ? Der kluge und aufgeklärte Bürger, auch der, der sie nicht wählt Herr Jung, bestimmt nicht.
Natürlich sind ihnen die Bürger dieser Stadt zu Respekt und Anerkennung für die geleistete Arbeit verpflichtet, denn dass sie über Jahre einen guten Job gemacht haben, steht auch für fast alle Kritiker außer Frage, aber in den letzten Jahren haben sie viel Respekt verloren in der Leipziger Bevölkerung, als viele Versäumnisse offenbart wurden in dieser Stadt. Ihre Zeit als Oberbürgermeister ist vorbei Herr Jung.
Aber man darf sicherlich dann davon ausgehen, dass sie auch finanziell „weich fallen“ werden, denn irgendeinen Job wird man für sie dann schon finden. Vielleicht als Staatssekretär zu ihrem Freund Martin Dulig ins Dresdner Wirtschaftsministerium, wäre doch eine Alternative. Eine Alternative die dann die Entwicklung der sächsischen Wirtschaft völlig zum Entwicklungsstillstand bringen würde.
Oder wie wäre es mit einem Vorstandsjob bei einer befreundeten Immobilien- und Bauträgerfirma? Jenen, denen sie ihre Unterstützung in den letzten 15 Jahren gegeben haben. Da sollte sich doch was finden lassen.
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